Quartierzeitung aus der Berner Matte

Ausgabe April 1994


Inhaltsverzeichnis


Es Beret gäge Haarusfall

Letscht Wiehnacht hani es Beret gschänkt übercho. I ha mi schampar gfreut a däm Tschäppu - we eim d'Haar na dis na im Stich löi, isch me froh um jedi Hilf. Aber nid nume wägeme warme Gring isch sones Beret öppis gäbigs. Äs het mi an e ganz bsungere Früelig erinneret - e Früelig wo scho lang verbi isch u woni doch nid cha vergässe.

Ou sinerzit hani so nes Franzosedach uf d Wienacht übercho. I gsehes no plastisch vor mir: d'Mueter hets ändlich ufgä, mir Grawatte, Pijama oder Nastüecher z schänke. Das Beret isch en rächti Überraschig gsi!

U scho gseh i mi wieder als junge Trübel dür d'Matte schuene, gäge heizue. D Winterfischteri isch ändgültig verbi, me gschpürts, dr Früelig chunnt.

Bevor d Gschicht z grächtem afaat, muess i no chli schwärme: Wo süsch gits so schöni Früelige wie ir Matte? Sones Zouber-Liecht über dr Aare, das erläbsch süsch nume no im Chino. I de Gärte gäge d'Junkere zue u i dr änglische Aalag drückt z erschte fine Grüen düre. D Gasse si häller u d Lüüt läbiger. Bir einte oder andere Beiz blibt d'Türe offe, uf em Zähringerterrässli stöi scho d Tischli parat. Dr Liftkondukteur sitzt vorusse u list ir Zytig, we ärs einisch grad nid so sträng het. Ar Sunne isch scho wermer, aber pass uf, am Schatte masch e Hüetu scho no verliide.
Früeche Fritig-Namittag, e bsundere Momäment. Fertig büglet für die Wuche, ir Bude bini abtäselet, i ha ds früechere Tram gno für hei. Hei a d Gärbere, go d Fänschter uufrisse u d Sunne inelaa.

Üsere paar hei mer imene alte, no unrenovierte Mattehuus gwohnt. Dr eint mit sire Fründin, dr anger weniger. Dr eint het gschaffet dr anger weniger. Einisch isches guet gange, mängisch weniger. Aber wän nimmt das scho wunder, im Früelig, amene herrliche Fritig Nami?

Fänschter uuf! Guet glüftet isch haub gschtobgsugeret. Abwäsche? Für was, eis suubers Tassli hets ja no, das längt bis am Mäntig. I ha chli umegnuschet, d Mahnige neu tischelet u so.

Ar Türe hets gchlopfet: «Wär isch da, lue, tschou Bernard, ça va?»

Dr Bernard u d Annmarie hei e Stock tiefer gwohnt. Es Päärli wie usem Poesiealbum, beides so Schätz u so richtig zäme. Gläbt hei si so häb chläb vo säubergmachtem Modeschmuck wo si uf em Samschtigmärit verchouft hei. Je weniger das me het je glücklicher syg me, u ig gloube sie sy würklich glücklich gsy.

«Aber Bernard, was hesch, warum grännischt? So säg doch öppis.»
«D Annemarie isch furt.»
«He?»
«Si isch abghoue u wott nümme zrügg.»
«Chumm ine u hock ab, verzell.»

Aber scho chlopfets wider: «Tschou zämme wie geits.» Dr zwöit Peter im Huus steckt dr Chopf zur Türe ine.

«Chumm ine, hock zuenis.»

So si mir beide Petere am Chuchitisch gsässe u hei am Bernard sis trurige Schicksal erfahre. Es isch geng z gliiche mit dene Froue, chum gseh si eine wo besser gschtrählt isch, packe si zsämme u löi üs arme Manne im Stich. Es isch e Plag u me sött gar nie mit einere öppis afaa. Wäm seisches. Aber das cha doch gar nid so schlimm si. Sig doch froh, dass se los bisch. Wie geits ere äch. Gscheht ere ganz rächt. Hin u här u rundum isches gange bis nümme nöis usegluegt het. U wi meischtens, we starchi Manne nümme witer wüsse gits numme ei Lösig: suufe.

Es paar Schtung später si mer immer no am Chuchitisch ghocket. So ganz früsch wi grad vori simer aber nümme gsi. Us Fründschaft hei mer am Bernard ghulfe, siner Sorge z ertränke u das het viel z tue gä.

Ungereinisch seit Bernard: «I wott alles wüsse i wott d Wahrheit gseh. I wott mi Chopf gseh, houet mer d'Haar ab.»

I mues da no iflächte, dass dr Bernard schöni längi Haar het gha und e Prachtsschnouz.
«Spinnsch, das geit äuä, bisch zue, das mache mer nid.» «Mou, i wott, fertig Schluss.»

Mir si trotz allem no sowit zwäg gsi, das mer ihm die Furzidee hei wölle uusrede. Nüt isch, so öppis vo schtuure Siech, plötzlich nümmt er d Schäri us der Schublade: «De mache is haut säuber, we dir ech nit trouet!» - u scho faht är sini Haar Schübu um Schübu afa abzhoue.

Was hätte mer sölle mache? Weni ehrlich bi, die Wahrheit het nis ou wunder gno. Hälfe mer dem Tschooli haut, so heig di Frou das Ching, uf dini Verantwortig. Druufabe het es kuurligs Schouspiel aagfange. Dr Bernard isch am Tisch ghocket u het witer bächeret. Mir zwöi Petere hei agfange Haar schnide. Dir gloubet gar nid, was das für ne Soubüez isch, derzue we no aui drü schwanke wie im Schturm. Es Wunder isch, das mer nid no zwöi, drü Ohre abghoue hei.

So, ds gröbschte isch dunge, dr Räscht mache mer mit em Rasierapparat. Mi elektrisch het bald emal grouchnet u dr Geischt uufgä. De haut witer mit Nassrasur.

Mit der Zyyt, nach ere haube Büchse Schuum u emene Päckli Rasierklinge hei mer üses Wärk vollbracht gha. Dr Bernard het zum fürchte usgseh. Kee Haar me uf dr Bire. Hie e Hick u dört e Schnitt, im Äcke si no es paar Häärli ufgschtande. Voila d'Wahrheit.
Plötzlich si mer alli drü düre gsi, d Luft dusse, ou bim Reserverad. Ab i z Bett isch no dr einzig Wunsch gsi.

«Ou vertelli, morn isch Samschtig, da hani Märit, u ersch no elei» het dr Bernard gjammeret.

«Mir wecke di, kei Angscht, mir luege zue dr, pass uf di angeri bruche mer gar nid!»

Dass ig nach es paar Stund Schlaf wider ufgschtande bi, isch tapfer gsi. Aber wie mer dr Bernard uf d Füess gschtellt hei, das isch e Heldetat gsi. I ma mi nümme a aues erinnere vo däm Morge, aber a ds Chofweh bsinne ig mi no ds Läbe lang.

Wo sech dr Bernard im Schpiegu gseh het, isch er verchlüpft. D'Wahrheit tuet mängisch weh, vor allem uf nüechtere Mage.

«So chani nid ufe Märit,» chlagt er «die hole mi mit em gäube Wägeli! Hesch mer nüt für ufe Chopf?»
«Mou, hani, wosch mis Beret?»
«Iu, merci.»

Dr Wahrheitsforscher isch mit Sack und Pack uf em Wägeli a Märit abgschliche. I bi no mau iz Bett, us medizinische Gründ.

Das isch e chnorzige Tag worde. Vom Früelig hani nid viel gmerkt. Säuber tschuld, Suufludi. Am Namittag bini dr Bernard go bsueche. Dä het ufem Märit friedlich ir Sunne pfüselet, ds Beret ufem Chopf.

Am Abe hets polet a mire Tür. Bevor ig öppis ha chönne säge isch si ufgfloge. D Annmarie isch ir Chuchi gschtande, wie es Gwitter. Ihre Ouge hei blitzet. Si het mi agmöget: «Dir Tuble, dir Souhüng, was heit dir mit mim Bernard gmacht? Spinnts ech eigentlich total? Numme sufe und Seich mache chöit dir! Iischpere sött me nech.»

U derzue het si z luter Wasser grännet. I ha nüt gseit: erschtens bini nid läbesmüed, zwöitens isch mer nüt i Sinn cho u drittens het si rächt gha. Irgendwo hets mer dämmeret: Lue, lue, isch am Änd d Annmarie zrüggcho? Si het no witer gheilandet, het mi toube aagluegt, isch de ändlich abgruuschet u het zum Schluss vo Härze d Tüür gschletzt. Druufabe isch ds Bääg bim angere Peter äne losgange. Gopf, was für nes Temparament!

Es paar Tag schpeter, wo mir zwöi Petere üs mit emene Struss Blueme si go entschuldige isch es de uuscho: Am Samschtig isch sech d Annmarie greuig gsi, das si uszoge isch. Si isch ufe Märit, go dr Bernard sueche. Wo är nach der Versöhnig ds Beret abzoge het, sig si schier ohnmächtig worde.

Aber imene so schöne Früelig wie i däm Jahr hets ja müesse guet usecho. D Annmarie isch wieder bim Bernard gsi, sini Haar si unger mim Beret wider nachegwachse. Mir zwöi Coifförmeischter si ugschore dervo cho.

Weni hüt über d'Aare luege, zur Chirchefäldbrügg ufe, de dänke mängisch a di Zyt zrügg u wies witergange isch. Em einte chli besser, em angere weniger. U eis fallt mir iz grad uf: ds Beret hani bis hüt nid zrüggübercho.

D Gschicht isch vom Peter Maibach

LEBENDIGE ASTROLOGIE

Astrologie ist keine Glaubenssache sondern ein Weg, uns tiefe kosmische Zusammenhänge erkennen zu lassen, gemäss der uralten Weisheit: "wie oben - so unten". Sie hilft uns, Entsprechungen der äusseren Welt in unserem Inneren zu entdecken.

Ich stelle mir die Einflüsse der Planeten als Schauspieler vor, die miteinander das Bühnenstück des Lebens spielen. Die Astrologie beschreibt die Schauspieler, ihre Anlagen und Schwächen und ihre Beziehungen zueinander. Der Regisseur oder die Regisseurin - also Du - bestimmt selbst was er/sie aus dem Stück macht. Darüber kann die Astrologie nicht viel aussagen. Jeder hat die Möglichkeit seine Schauspieler spielen zu lassen oder auch in den Hintergrund zu stellen.

Christina Luginbühl und Rosmarie Bernasconi, zwei erfahrene Astrologinnen, möchten Dir die Astrologie näherbringen. Zusammen leiten wir Kurse in LEBENDIGER ASTROLOGIE. Dabei steht nicht trockene Theorie im Vordergrund sondern eben LEBENDIGE ASTROLOGIE. Wir tragen dazu bei, Astrologie über Körper und Seele zu erfahren. Auf spielerisch-kreative Weise lernst Du das Wesen der Elemente, des Tierkreises und der Planeten kennen.

LEBENDIGE ASTROLOGIE heisst: Astrologie vom Himmel auf die Erde holen oder vom Kopf in den Bauch!

Samstag/Sonntag 4. und 5. Juni 1994 in Zofingen
Samstag/Sonntag 18. und 19. Juni 1994 in Bern
Kurskosten jeweils Fr. 250.-

Weitere Infos: Rosmarie Bernasconi, Tel. 311 01 08

Nebst der lebendigen Astrologie biete ich weiterhin Kurse an in PSYCHOLOGISCHER ASTROLOGIE. Neue Anfängerkurse ab Ende April 1994.


Künstler und Talente in der Matte

Dass in der Matte eine Vielzahl von kreativen Menschen wohnen, das wissen wir! (Oder haben es spätestens in der Vollmondnacht der Mattenkünstler im Wasserwerk bemerkt.)

Dass es in der Matte groved und bewegt hat sicher auch schon jeder Mätteler gehört!

Helen Pringle Aber vielleicht möchten Sie nicht nur hören und sehen, sondern auch mal selber aktiv durch die Matte tanzen mit einem imaginären Sound in den Ohren und alle Leute anstrahlen - grad eben so wie Helen Pringle! Vor acht Jahren hat es die geschmeidige Katze in die Matte gelockt, und sie scheint sich wohl zu fühlen. Die Weltreisende verlässt die neuen heimatlichen Gefilde nur, um auf Tournee zu gehen, wie zum Beispiel 1993 ein Engagement bei "Best of Broadway-Tour" sie in über 50 Städte in Europa führte. Lieber aber beschäftigt sie sich mit eigenen Tanzprojekten.

Helen wurde in Boston, USA, geboren und schon sehr früh beschäftigte sie sich mit Tanz und Bewegung. In Paris begann Helen mit Unterrichten und führt diese Tätigkeit hier in Bern und Umgebung weiter. Mit der Sek. Bolligen arbeitet sie schon seit 1986 zusammen und mehrere hochbeachtete Musicals waren die Früchte dieser Anstrengungen. Ihre Arbeit mit Jugendlichen und ihre Choreographien finden grosse Anerkennung.
Aus einer Fülle exotischer Bewegung tanzt Helen Pringle ihren eigenen Afro-Jazz-Dance-Stil. Die Wärme des Südens. Die Dynamik der Sonne. Der Rhythmus der Ferne. Helen Pringle ist Tänzerin, Lehrerin und Choreographin. Dieses Energiebündel lebt mitten unter uns und unterrichtet zwar nicht mehr in der Matte (zuvor war sie an der Tanzfabrik), aber auch nicht weit davon entfernt!

Jeden Mittwoch:
Afro: 18.00 - 19.00 Uhr
Jazz: 19.00 - 20.00 Uhr
Schwellenmätteli, Turnhalle, Tanzraum

Sie führt am 14./15. Und 28./29. Mai einen Tanzworkshop für Afro-Jazz durch.
Für Fragen und Interesse rufen Sie einfach an: 311 17 69
oder schreiben Sie an:
Helen Pringle, Postfach 45, 3000 Bern 13
Ich habe schon eine Vision:
Die Matten-dance-company presents Musicals...
let's move

Jacqueline

MATTE-ROCK-BEIZ

Genossenschaft Matte-Rock-Beiz, Postfach 31, Bern
Tel: 031 311 92 39 Fax: 031 311 64 48

Liebe Mättelerinnen und Mätteler

Sie haben es sicher bereits in der Zeitung gelesen (oder unterwegs davon gehört): Herr und Frau Möri haben ihren Vertrag im Restaurant Matte per April/Mai 1994 gekündigt. Was soll also in Zukunft aus dem Restaurant werden ?

Die "normalen" Restaurants in der Matte haben Mühe zu überleben. Frau und Herr Girardi vom Mülirad werden wegziehen, weil ihnen der Zins in der Matte zu hoch und die Gäste-Frequenz zu niedrig sind. Das Fischerstübli hat nur eine Chance, weil es der Taberna angegliedert ist. So auch der Zähringer. Das ist sehr schade, denn es scheint, dass es den "Privatclubs" viel besser geht. Klar, sie haben auch nicht die teuren Auflagen eines normalen Restaurants: Küche, Lüftung, Oeffnungszeiten etc. Eigentlich ungerecht, denn die normalen Beizen zahlen immerhin auch normal Steuern.

Wir wollen das Restaurant Matte retten. Und zwar möglichst im Stil, wie es sich bisher präsentierte. Es soll auch die "Heimat" der Berner Rockmusiker, wie Polo Hofer, Jimy Hofer, Chrige Lauterburg, Housi Wittlin, Kuno Lauener und vieler anderer bleiben. Und wir möchten auch Aenneli Möri den angestammten Arbeitsplatz erhalten.

Darum haben wir eine Genossenschaft zur Förderung der Berner Rock-Szene gegründet. Sie soll das Restaurant Matte betreiben, Frau Möri als Geschäftsführerin anstellen und auch andere Aktivitäten zur Förderung der Berner Rock-Kultur unternehmen. Sie können selbstverständlich auch GenossenschafterIn werden, wenn Sie einen Anteilschein von Fr. 500. zeichnen

Wir haben den Namen des Restaurants angepasst und möchten es zukünftig "Matte-Rock-Beiz" nennen. Nicht, weil es ein zweites Wasserwerk wird, sondern weil es seine Idee zum Ueberleben besser vermitteln soll. Das Lokal wird sich kaum ändern. Man kann hier am Mittag weiterhin das "Menü 1" und andere Spezialitäten von Aenneli Möri essen. Am Abend möchten wir von Zeit zu Zeit ein Konzert veranstalten, wie dies auch bisher der Fall war. Aber wohlverstanden: Die Platzzahl ist ja auf etwa 80 Leute beschränkt.

Unsere Oeffnungszeiten sind die Oeffnungszeiten einer normalen Beiz. Wir hoffen also, dass Sie unsere Mitteilung freut.... und dass Sie selber auch mitmachen werden.

Mit freundlichen Grüssen

Genossenschaft Matte-Rock-Beiz, Bern

Zu beziehen sind die Anteilscheine für das Matte-Rock-Cafe über: MAC, Gerberngasse 36, Postfach 31, 3000 Bern 13<

Schreiben auch Sie uns Ihre Meinung und Anliegen. Hier könnte beispielsweise auch Ihr Leserbrief stehen!


Nydeggbrückenfest und......
dabei ein von Steuergeldern getragenes Jugendfest

Welch eine Freude, die Vereinigten Altstadt-Leiste mit dem Matteleist organisieren ein Fest, zu Ehren der Brücke, in der Höhe der Altstadt sowie in der Tiefe der Matte; getragen von den Festeinnahmen und dem örtlichen Gewerbe, natürlich!

welch eine Freude, ein Jugendfest, auch in der Altstadt und getragen von den Steuerzahlern, pfff.. mit einem Betrag von dreistelligen Tausendern, natürlich!

Manch einem Steuerzahler werden die Einzahlungsscheine in der Schublade rascheln, und was ist mit dem Haushaltsdefizit.? Dass die Termine so kurz aufeinander sind, liegt wohl daran, weil die Bewilligung für das Nydegg-Brückenfest so früh eingeholt worden ist, und unsere Volksführer/innen dies bei der Bestimmung des Jugendfestes ganz vergessen

haben...!!!??? natürlich?

Frohe Feste und ein gelungenes Altstadtjahr wünscht Ihnen

Markus Bosshard

Mis Mami macht mängisch alles per Telefon

Die Ferien haben begonnen, juhui, keine Schule mehr! Damit wir uns nicht so langweilen müssen, hat unser Mami und natürlich auch unser Papi gesagt wir können beim Ferienpass mitmachen wo nämlich schampar lustig ist und viel Äkschen hat. Zusammen haben wir echt tolle Sachen ausgesucht nur meine Schwester kommt nicht draus und geht jetzt bäbelen.

Mein Mami ist ein liebes und hat dann sofort dem Ferienpassbüro angeläutet für zu sagen wann wir kommen. Aber dort war immer besetzt und es haben auch noch andere Mamis wo Freundinnen sind von mim Mami angerufen aber es war immer besetzt. Dann hat endlich jemand abgenommen und Mami hat gesagt wann wir kommen. Aber der Mann hat gesagt, ihr müsst zuerst einen Ferienpass kaufen und erst dann könnt ihr anrufen. Mein Mami hat noch ein wenig mit dem Mann geschumpfen aber nicht so fest wie es mängisch mit mir schimpft wenn ich wieder Seich gemacht habe.

Mami war elektrisch als wir in die Stadt gingen. Darum habe ich nichts gesagt und bin mitgegangen ins Ferienpassbüro. Dort waren schon viele Leute und wir mussten lange warten. Wir Gielen haben alle miteinander ein bisschen gespielt, bis uns alle Leute bös angeschaut haben und Mami uns komisch anlugte.

Dann kam Mami dran und sie hat zwei Ferienpass gekauft und hat am Schalter gesagt jetz wollen wir noch reservieren. Da hat aber der Mann gesagt, loset gueti Frou, das geht nid, dir müsst anrufen für zu reservieren. Da hat Mami wider so komisch gelugt und hat dem Mann noch viele Sachen gesagt aber der hat nichts mehr gesagt.

Wie wir wieder nach Hause gehen habe ich dem Mami erzählen wollen, dass es nicht der Chlöis sonder ich gewesen ist, der die neue Schuttballe in die Aare geschuttet hat aber sie hat gar nicht zugehört und nichts gesagt.

Daheim hat sie und die anderen Mamis wieder beim Ferienpass angerufen und gewartet und gewartet und dann gesagt wann wir kommen. Aber das was wir ausgelesen haben war eben schon alles besetzt und jetzt müssen wir etwas anderes machen aber der Papi hat gesagt das sei auch lustig. Überhaupt haben Papi und ds Mami an dem Abend ganz lang wegen dem Ferienpass geschumpfen wo es doch so lustig ist.

Ich habe gesagt, gäu Mami in den Sommerferien gehen wir wider zum Ferienpass aber dann machen wir es dann von Anfang a richtig. Aber sie hat das nicht lustig gefunden und der Papi hat die Zeitung gelesen und gesagt vielleicht schreiben dann die Glögglifrösche vom Ferienpass in die Zeitung dass man zuerst vorbeigehen muss und den Ferienpass kaufen und erst dann telefonieren kann für zu reservieren.

Sacharli

Sponsoren Mattenbäume Weihnachten 93

Das Lieblings"leuchtkäferli"kind der Matte wurde dank unten angeführten Sponsoren realisiert. Die Weihnachtsbäume erstrahlten in weihnachtlichem Glanze in der Heiligen Zeit. Unser allerherzlichsten Dank geht an:

  • Taberna Gastrokultur
  • contexta AG
  • Zimmermann Stahlbau
  • Atelier Jaquet AG
  • Broncos Club
  • Krattinger und Meyer
  • Schenk AG
  • ACS

Möge 1994 zu unser aller Freude die Lichter wieder brennen! Merci viumau vom Matte-Vorstand und dem Präsident


Gücks-Egge

Die Rubrik Glücks-Egge: Die Rubrik, in welcher Sie etwas zum Kaufen, Tauschen oder Verschenken anbieten können. Vielleicht hat jemand Geburtstag dem Sie gratulieren möchten. Vielleicht hat jemand eine Prüfung bestanden. Vielleicht heiratet jemand. Vielleicht hat jefrau ein Kind erhalten! Sie haben viele Möglichkeiten ihre ganz persönliche Nachricht über die Matte-Zytig mitzuteilen. Schreiben Sie uns und wir drucken für Sie! Richten Sie Ihren Zeilen an: Matte-Leist, z.Hd.. Matte-Zytig, Postfach 29, 3000 Bern 13.

Der Aare treu geblieben ist Horst Niedhammer. Der Druckereifachmann ohne Job sah seine Chance in der verfahrenen Reichenbachfähre- Affäre und stellte sofort seine Fähigkeiten als Seglerfachmann zur Verfügung. Als neuer Fährimann geniesst er die freie Natur nicht nur in der Matte sondern neu auch auf der Enge-Halbinsel im Reichenbachwald. Wir gratulieren Horst für seinen kreativen Weitblick.

Sandra Oehler und Roger Stirnemann stehen am 25. Juni auf dem Gipfel der rosa Wolken: Sie heiraten! Wir wünschen Euch dort oben viel Sonne und Glück und einen hohen Schutzfaktor gegen alle Einflüsse dieser Welt! Der Mond soll bei nächtlichen Spaziergängen Euer Begleiter sein und sanft Euch scheinen.

Auch unser Präsi wird älter, aber dies nur an einem Tag im Jahr. René Stirnemann feiert seinen Geburtstag am Samstag 23. April René freut sich sicher zu jeder Tages- und Nachtstunde über ein Ständchen unter seinem Fenster. Wir von der Redaktion stimmen schon jetzt in den Jubelgesang ein, weil wir wissen wo er schläft!


Mülirad
Le roi déménage - Familie Girardi
Vive les rois - Jürg Wülser und Rolf Klopfenstein

Wir wissen es, die Familie Girardi verlässt die Matte. Von uns weggelockt haben sie: Die ländliche Umgebung (der Kinder und ihretwegen) und eine kleine Gartenwirtschaft. Da konnten wir hier in der Matte nichts entgegenhalten und freuen uns halt mit einem weinenden Auge für die Girardis mit! Diese danken der treuen Stammkundschaft ganz herzlich und allen Mätteler und Mättelerinnen für die freundliche Aufnahme. Jederzeit willkommen sind die Natursuchenden ab Mitte Mai im Restaurant Traube, Hauptstrasse, 3257 Grossaffoltern, 032 89 22 44.

Und nun dürfen wir gespannt sein!!!!! Mit den besten Zeugnissen ausgewiesen ziehen Jürg Wülser und Rolf Klopfenstein im Mülirad und damit im Mättu ein. Beide haben u.a. in Berns bekanntester "Fressbeiz", dem Landhaus Liebefeld, gearbeitet; Rolf als Chef de Cuisine!!!! Ich glaube kulinarische Gaumenfreuden erwarten uns....

Mir chöme cho luege u cho ässe u wünsche Euch einen warmen Empfang und viel Glück in der Zukunft.

Die Redaktion

 

PS: Unsere Erfahrungen und Begegnungen mit den neuen Wirten wird Thema in der Sommerausgabe sein.


Stier - Menu

Sie haben einen "Stier" zu Gast? Bereiten Sie sich auf einen gemütlichen Abend vor. Stiere sind ruhige Geniesser, sie lehnen zurück und lassen passieren. Nicht zu extravagant, etwas Bodenständiges, Einfaches, aber Gutes erfreuen das Stieren-Herz. In solchen Momenten kann der Stier aus seinen eher phlegmatischen Ruhen plötzlich mit viel Sprachwitz zur Unterhaltung beitragen und die ganze Essrunde unterhalten - viel Glück und ä Guetä.

Erbsenterrine mit Minzsauce (4 - 6 Personen)



  • 50 g magerer Bratspeck kleingewürfelt
  • glasig werden lassen
  • 60 g Zwiebeln fein gehackt
  • 600 g tiefgekühlte Erbsen aufgetaut oder frisch
  • beigeben und ca. 10 Min mit 1/4 dl Noilly Prat (trockener Wermut) dünsten. Dann im Mixer
  • 1/2 dl Weisswein
  • pürieren, Salzen und Pfeffern 
  • 4 Blatt Gelatine eingeweicht
  • die Gelatine tropfnass auf kl. Feuer auflösen
  • 1 dl Rahm
  • steif schlagen,  Erbsenpüree langsam dazurühren. Erkalten lassen. Den geschlagenen Rahm darunterziehen

Eine Cake- oder Terrineform mit Klarsichtfolie auslegen und die Erbsmasse einfüllen. Mind. 3 Std. kühl stellen. Da ich mit Gelatine auf Kriegsfuss stehe, bereite ich "Gelatinegerichte" immer am Vortag vor - man weiss ja nie.,,,

Minzsauce

  • 100 g Rahmquark
    1 Teelöffel Zitronensaft
    1 Teelöffel Balsamico Essig (Coop Ryfflihof)
    1 Esslöffel gehackte Minze (frische Kräuter auch im Migros erhältlich oder im Bio-Lädeli)
  • alle Zutaten verrühren und abschmecken. Auch einen Moment stehen lassen, damit die Minze ihren - Geschmack entfalten kann

alle Zutaten verrühren und abschmecken. Auch einen Moment stehen lassen, damit die Minze ihren - Geschmack entfalten kann

Die Terrine aus der Form stürzen, in Scheiben schneiden und mit Sauce servieren. Als Garnitur etwas Salat, Cherrytomaten und einige Minzblätter - kreieren Sie einen Frühlingsteller.

Kalbsfleischvögel an Balsamicosauce

Dieses Gericht ist schnell zubereitet und versetzt ihre Gäste in Erstaunen (4 Personen)

  • 4 grosse, sehr dünn! geschnittene Kalbsplätzli
  • Die Kalbsplätzli auslegen, mit Zitronensaft
  • Zitronensaft
  • beträufeln, salzen, pfeffern und jedes
  • 4 dünne Scheiben Rohschinken
  • Plätzli mit Rohschinken belegen
  • Doppelrahm-Frischkäse mit Pfeffer
    (Boursin z.B.)
  • Den Doppelrahm-Käse mit den fein geschnittenen
  • 4 Salbeiblätter
  • Salbeiblättchen und den Thymianblättchen mischen
  • 2 Thymianzweige
  • und die Masse auf die Kalbsplätzli verteilen

Fixieren Sie die aufgerollten Fleischvögel mit einem Zahnstocher.

Die Kalbsfleischvögel im heissen Olivenöl rundum während ungefähr 10 Min. braten. Aus der Pfanne nehmen und zugedeckt warm stellen.

Sauce

  • 1/2 dl Balsamico-Essig
    (dieser Essig ist leicht süsslich)
  • Das überschüssige Bratfett abgiessen und den Bratensatz mit dem Essig auflösen und etwas einkochen.
  • 2 dl Kalbsfond
  • Den Kalbsfond beifügen und gut zur Hälfte einkochen lassen.
  • 2 dl Halbrahm 
  • Den Rahm beigiessen und aufkochen.
  • 30 gr Butter
  • Dann die Butter in Flocken beifügen und in die Sauce einziehen lassen.
  • Salz, Pfeffer,
    scharfer Paprika
  • Mit Gewürzen abschmecken; nach belieben noch etwas Essig beifügen.

Gerät Ihnen die Sauce zu dünnflüssig, vermischen Sie einfach etwas Maizena mit Halbrahm und kochen Sie die Sauce gut auf.

Die Fleischvögel in die Sauce legen und heiss werden lassen (langsam). Sofort servieren.
Dazu passt hervorragend Kartoffelstock oder Basilikum-Kartoffeln aus dem Ofen.

Rhabarberparfait mit Erdbeersauce (4 Pers.)

  • 400 g Rhabarber
  • Rhabarber rüsten und in kleine Stücke schneiden
  • 2 Esslöffel Grand Marnier (oder etwas mehr!)
  • Mit dem Grand Marnier und dem Zucker weich kochen
  • 2 Esslöffel Zucker
  • Pürieren und auskühlen assen
  • 2 Eigelb
  • Die Eigelb mit dem Zucker über heissem Wasserbad
  • 80 g Zucker
  • zu einer dicklichen Creme aufschlagen. Vom Feuer nehmen und kalt schlagen. Dann das Püree beifügen.
  • 3 dl 1/2-Rahm
  • steif schlagen
  • Eiweiss mit 1 Esslöffel Zucker
  • zusammen steif schlagen

Zuerst den Rahm, dann den Eierschnee sorgfältig unter die Rhabarbermasse ziehen. Die Masse in Portionenförmchen füllen und gefrieren.

Sauce

  • 400 g Erdbeeren
  • Die Erdbeeren vierteln; sie mind. 1 Std. im
  • 50 g Puderzucker
    Saft von 1 Orange

  • Puderzucker und Orangensaft marinieren lassen. Dann fein pürieren.

Die Förmchen kurz in heisses Wasser stellen und die Parfaits auf Teller stürzen. Mit Erdbeersauce überziehen und mit einer Erdbeerhälfte garnieren. Falls Sie noch Minzblätter übrig haben passen diese als Garnitur und geschmacklich ausgezeichnet.

Falls Ihr Stier-Gast nach dem Dessert noch unruhig mit den Füssen schart, bei einem Stier nicht unüblich, verzagen Sie nicht. Nehmen Sie einfach den Reserveapfelstrudel aus dem Tiefkühlfach, schieben den in den Ofen, und servieren Sie ihn mit Vanilleeis. Wappnen Sie ihren Kühlschrankinhalt für den Stier-Gast, er wird Sie heiss dafür lieben!

Ihre Kochhexe
Kochhexe
Jacqueline Vuillien

Eveline Pfister

Wer Eveline vom Namen her nicht kennt, wird sie sicher sofort ab den Fotos einordnen zu wissen: ja genau, Eveline ist diese Frau, die jeden Tag durch die Matte marschiert, jedem ein Hallo zuwirft, freundlich grüsst oder winkt. Eveline ist da und man nimmt sie wahr; schon nur deshalb weil man/frau ihr lebhaftes Interesse an ihren Mitmenschen und ihrer Umgebung spürt.

Sie sitzt nun vis-à-vis von mir und strahlt mich an, ihre ganze Haltung und ihr Blick sagen mir: "Los, packen wir's an, dieses Interview!"

  • Geburtstag:
  • 10. August 1950
  • Sternzeichen:
  • Löwe
  • Aszendent:
  • weiss ich nicht
  • Lieblingsgetränk:
  • Mineralwasser; ein gutes Glas Wein
  • Lieblingsessen:
  • alles was mit Liebe zubereitet wird. Aber ein geheimnisvolles Curry oder Grilladen locken mich schon!
  • Lieblingsblume:
  • gelbe Rosen
  • Lieblingsschriftsteller:
  • Kishon, Steven King
  • Buch auf dem Nachttisch:
  • " Krieg der Schwestern" F. Kobi
  • Freizeitbeschäftigung:
  • "alles mit K": Katzen, Kochen, Kuscheln und neu entdeckt "Die Seele baumeln lassen."


Evelyne

Jacqueline: (von der Matte-Zytig): Beginnen wir mit Deiner Jugend:

Evelyne: Ich bin in der Matte geboren, aber schon bald danach zogen wir wegen Platzmangel weg. Aufgewachsen bin ich dann bei meinen Grosseltern, bis die Sek. mich zurück nach Bern rief. Mein damaliger Gesundheitszustand gebot mir, als Kur in einer gewissen Höhe zu leben. Gott sei Dank klappte das bei meinen Grosseltern - als ich nach Bern hinunter musste litt, ich sehr und vermisste die ländliche Gegend. Die Schule bedeutete für mich immer ein Vergnügen und so besuchte ich nach der obligatorischen Schule mit Begeisterung die 1jährige Frauenschule und danach die 4jährige Schriftsetzerlehre.

Im April 78 nahm ich meine Arbeit bei der Firma Promoset auf, der heutigen CCP AG. Mit dieser zogen wir 1984 in der Matte ein. Auch ich suchte eine Wohnung in der Matte, schliesslich zieht es einen immer dorthin zurück, wo man geboren wurde. Erst 1989 fand ich mein Plätzchen hier unten.

Jacqueline: Die Matte als Arbeitsort - Wohnort: Wie erlebst Du diese Zweierbeziehung?

Evelyne: Die Mätteler sind sehr umgänglich, man muss sie nur richtig verstehen. Es ist nicht immer einfach, ihre bodenständige Ursprache ist nicht jedermanns Sache. Leider gibt es immer weniger von den echten "Einheimischen". Viele Neuzuzüger haben das Bild verändert. Viele sind nicht aktiv und engagiert für ihr Wohnquartier. Die sagen höchstens etwas, wenn ihnen auf die eigenen Zehen "getrampelt" wird -aber sonst -!

Ich finde halt, dass man/frau etwas machen muss: für die anderen, für die Umgebung, in der man lebt, und damit auch etwas für sich selber.

Jacqueline: Deine persönlichen Anliegen, die wie ein roter Faden durch Dein Leben ziehen?

Evelyne: Roter Faden? Die variieren, die kommen auf den Moment draufan. Ich kann mich verbeissen in etwas bis es durchgestanden ist.

Ich mag Menschen - und diese in meiner Nähe. Ich höre gerne zu und packe an, wenn ich helfen kann. Dabei muss ich aufpassen, dass ich mich selber nicht aus den Augen verliere. Dies ist eine neue Erfahrung. Bis vor einem Jahr hatte ich nie ein Gefühl des Verlorenseins - ich bin eine Löwin, ich kann alles! Bis ich dann bitter merken musste, dass bei vielen Menschen keine Substanz hinter dem grossen Gebrüll vorhanden war.

Jacqueline: Die Stellung Deines Berufs und die Bedeutung des Verlusts. Wie gehst Du damit um?

Evelyne: Meinen Beruf liebe ich sehr und er hat einen grossen Stellenwert. Aber mein Motto lautet: "Alles ist für etwas - mach das beste daraus." Ich glaube fest daran, dass irgendwo ein Törchen oder sogar Tor aufgeht, und ich den Weg weiter vor mir liegen sehe. Manchmal sieht man den Sinn einer Sache nicht ein, aber der kommt sicher noch.

Mein Vater war ein ausgesprochener Patriarch, sehr streng. Vielleicht war das eine gute Schule, sonst hätte ich in diesem schnellebigen Beruf schon längstens aufgegeben. Der Beruf SchriftsetzerIn, wie ich ihn gelernt habe, existiert ja schon lange nicht mehr in dieser hochtechnisierten Welt. Aber ich habe mich immer mit offenen Augen allen Neuerungen gestellt.

Missliche Umstände zwingen mich nun, meine Stelle zu verlassen. Ich weiss noch nicht, wie meine berufliche Zukunft aussehen wird. Ich habe mich schon auf mehrere Stellen gemeldet, aber - . Ich arbeite gerne mit Menschen und glaube auch, einen guten Draht zu besitzen; ich kann ihnen helfen und auf den Weg geben . Auch möchte ich mein Organisationstalent mit meiner Arbeit verbinden können. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und glaube fest an mein Törchen.

Jacqueline: Deine privaten Zukunftspläne?

Evelyne: Mein Privatleben ist erwärmt von Sonnenstrahlen! Ich kann mich voll auf meinen Partner verlassen. Er gibt mir Kraft und hilft mir. Normalerweise betrachte ich das als mein Ressort - Hilfe, Kraft, Energie. So ist dies eine neue und schöne Erfahrung aus meiner nächsten Umgebung, Unterstützung zu erfahren: von meinem Partner, meiner Mutter und Schwester - ein warmes Gefühl.

Jacqueline: Wie charakterisierst Du dich selber?

Evelyne: Au schwierig? Ich kann nicht heucheln. Ich zeige meine schlechten Launen und da egge ich an - das ist eindeutig eine Schwäche. Ja und zu gutmütig bin ich auch, ich könnte mein letztes geben, wenn es jemandem schlecht geht. Aber Profiteure mag ich denn gar nicht. Auch mit dem Abgrenzen habe ich so meine Schwierigkeiten.

Jacqueline: Wie hast Du die Mattenbewohner in Deinem Jahr als Vorstandsmitglied erlebt?

Evelyne: Ich glaube, dass ich eine sehr gute Beziehung zu den Mätteler pflege. Doch während meinem Vorstandsjahr hatte ich plötzlich den Eindruck, ich sei der "Chüderchübu" für gewisse Personen, ihre "Klagemauer". Alle meine Bemühungen diese "Ausrüfer" an die richtige Stelle zu verweisen, erwiesen sich als fruchtlos. Irgendwie sollte ich plötzlich für alles Unangenehme, Schlechte verantwortlich sein. Das überstieg meine Kräfte. Ich fühlte mich als Opfer und ausgenützt.

Gerade diejenigen, die am meisten gewettert hatten, sah ich dann an der Hauptversammlung nicht, glänzten durch Abwesenheit! - Das schmerzt.

Jacqueline: Was möchtest Du den Bewohnern persönlich mitteilen?

Evelyne: Liebi Mätteler, versucht doch, das beste aus unserer Lage zu machen. Wir sind selbstverantwortlich für die Zustände in der Matte. Niemand hat interveniert, noch Einsprache erhoben. Der Lärmpegel darf nicht ans "Läbige".

Jeder Einzelbewohner muss sich selber für seine Wohnqualität einsetzen. Der Matte-Leist ist nicht allmächtig und omniverantwortlich. Jeder muss letztlich für sich selber grad stehen und muss Verantwortung auch wahrnehmen. D. h. selber schreiben, telefonieren - selber mutig sein und nicht hintendurch Schuldzuweisungen machen.

Jacqueline: Welches ist Dein grösster persönlicher Wunschtraum und welchen hegst Du für die Matte?

Evelyne: Gesundheit! Grad ich weiss, wie wichtig es ist gesund zu sein. Ich wünsche mir gute Gesundheit. Alles andere kann man sich erschaffen oder kaufen.

Für die Matte habe ich eine Vision: eine saubere Matte! Das Verkehrsproblem kann ich nicht lösen, aber eine vernünftige Regelung wäre schon visionär!!


Kurz aus dem Protokoll der 115. Hauptversammlung vom 28. 1994 im "Zähringer"

Jahresbericht des Präsidenten

Er dankt allen Bewohnern und Unternehmern für ihre engagierte und finanzielle Unterstützung. (Beflaggung, Parkvignette, Matte-Pin, Matte-Abend im Wasserwerk, usw.)

Bern in Blumen W. Iseli 169 Beteiligte konnten prämiert werden. Er hofft, dass 1994 noch mehr Blumen in den Fenstern sein werden.

Jahresprogramm: u.a.

Dieses sieht die gleichen Aktivitäten wie 1993 vor, Sommernachtsplausch Samstag, 2. Juli 1994; Altersausflug (mögliche Sponsoren ACS, Uttiger, Broncos) und Matte-Fescht vom 3.9., zusammen mit Nydegg-Brügge-Fescht

Leist-Mitglieder haben das ausführliche Protokoll per Post bereits erhalten! wer genaueres wissen möchte, kann das Protokoll über unser Postfach 29, verlangen.


Matte-Cup 1994

Zur Orientierung möchte ich sagen, dass der "Matte-Cup" mit dem Quartier oder der heutigen Aare-Republik nichts zu tun hat. Sein Name kommt daher, weil der Wanderpreis seinerzeit durch das Restaurant Matte zur Verfügung gestellt wurde.

Matte-Cup - "Olé oder Adieu - das ist hier die Frage" würde heute Shakespeare gesagt haben.

Olé - weil das Rennen unter den bestmöglichen Voraussetzungen, d. h. Sonne und ausgezeichneten Schneeverhältnissen durchgeführt werden konnte und alle Teilnehmer einen riesigen Plausch hatten.

Adieu - weil die Teilnehmerzahl so klein war, dass das Ganze eher einem grösseren Familienausflug glich. Dabei hatte sich das OK in Sachen Publikation so grosse Mühe gegeben, dass sogar der Matte-Leist erfahren hatte, dass ein Matte-Cup überhaupt existiert.

Das Rennen wäre ohne die aktive Teilnahme von etlichen Mitarbeitern der Stadtmühle und ohne "Bären-Taxi", welche einen Kleincar zu einem Schlagerpreis zur Verfügung gestellt hatte, gar nicht möglich gewesen. Umso mehr freuen wir uns, dass die ganze Sache so gut über die Runden gelaufen ist.

p. OK-Matte-Cup 1994
Walter Pensa

Rangliste
1. Riedo Felix, 37.44
2. Götschmann Hermann 37.95
3. Müller Walter 39.55


DIE KULTURMATTE

Diese Rubrik beleuchtet das aktuelle Kulturgeschehen und den Galeriebetrieb in der Matte. Berichtet auch über die gute alte oder aufregende neue Matte-Kultur. Schreibt mit, liebe

Kulturtäter, Künstler und Lebenskünstler in der Matte!

Galerie Nydegg, Mattenenge 7

Ausstellung vom 13. April bis 1. Mai 1994

Tatjana Chirikova, geboren 1952 in Estland, lässt in ihren Werken eine innere Mystik zum Ausdruck kommen, wie sie in jedem in uns schlummert.

c/o Suti Galerie & Edition, Gerberngasse 15
Ausstellung vom 31. März bis 24. April 1994
Esther van der Bie, "nature morte" 1994,

Stadtmühle Galerie, Mühlenplatz 15
Ausstellung vom 8. bis 22. April 1994
AESCHBACHER, Bilder, Drucke, Objekte


was hier steht liegt in Ihrer Verantwortlichkeit! Vorschauen und Visionen sind schriftlich an Rosmarie Bernasconi, Postfach 263, 3000 Bern 13, zu senden. Sei auch ein Schreibtäter!


Verkehrsquiz

Wohnen Sie in der Matte? Verstehen Sie etwas vom Strassenverkehr? Raten Sie mit, antworten Sie mit ja oder nein!

  1. Ein Sanitär-Installateur ersetzt in einer Wohnung in der Matte ein Lavabo. Er stellt seinen Lieferwagen aufs Trottoir, bringt Material und Werkzeug ins Haus. Ein Polizistenpäärli naht freundlich lächelnd. Frage eins: wird der Installateuer gebüsst oder nicht?
  2. Freitagabend, Käferfest an der Wasserwerkgasse. Selbstverständlich hat es zu wenig Parkplätze für all die schönen Autos. Deshalb sind schon bald alle freien Flächen überstellt: reservierte Parkfelder, parkverbotene Orte, Trottoirs. Frage zwei: werden die Falschparkierer gebüsst oder nicht?

Auflösung: Korrekt wäre zwei mal ja, schön wäre zwei mal nein, freuen würden mich 1. nein, 2. ja und die richtige Antwort lautet: 1. ja und 2. nein, so geschehen in der Republik Matte.

Sachar

Gefälltes Ihnen in der Matte?

Liebe Matte-Bewohnerinnen und Matte-Bewohner, wir hoffen, dass Sie sich glücklich schätzen, im letzten richtigen Stadt-Quartier auf der Aarehalbinsel zu wohnen.

Der Matte-Leist versucht, dass die Interessen der MättelerInnen gegenüber den Stadbehörden und der Öffentlichkeit aktiv vertreten werden. Er leistet intensive Arbeit für

  • eine optimale Verkehrsberuhigung
  • die Verschönerung unseres Quartiers
  • die Erhaltung einer lebendigen, angenehmen Umgebung
  • die Entwicklung einer positiven Infrastruktur, (öffentliche Verkehrsmittel, Läden, Parkplätze für die Quartierbewohner)
  • Betreuung der Alten und Bedürftigen
  • kinderfreundliche Planung
  • und vieles mehr

Sie profitieren laufend davon!

Zum Beispiel mit der Gratis - Autovignette, den Anlässen, der Weihnachtsbeleuchtung, den Vorstössen bei den Stadtbehörden....
Helfen Sie darum mit, den Matte-Leist zu stärken:



  • mit Ihrer persönlichen Meinung
  • und mit einem bescheidenen Jahresbeitrag als Mitglied

Sie tun das in erster Linie für Ihr Wohlbefinden. Wir haben nur gemeinsam die Kraft, uns für unsere Anliegen der Matte durchzusetzen.

Werden Sie Mitglied:

Es kostet fast nichts und es hilft so viel! Der Jahresbeitrag beträgt Fr. 25.--. Benützen Sie den Anmeldetalon auf der letzten Seite und füllen Sie ihn heute noch aus.

Uebrigens: Ohne einen initiativen Matte-Leist wäre unser Quartier wahrscheinlich längst Abfallkübel der Stadt Bern geworden.

Herzlichen Dank für Ihr Interesse an unserer Arbeit

Ihr Matte-Leist Bern

WICHTIG WICHTIG WICHTIG

Öffentliche Versammlung:

Mittwoch, 4. Mai 1994, 20.00 Uhr, im Berchtoldshaus, Mattenenge 1.
Thema: Verkehrsmassnahmen in der Matte

1. Begründung zur Massnahme Einführung Tempo 30
2. Parkplatzsituation

Die Herren Dr. Wasserfallen, Polizeidirektor, und Major Stadtmann, Stadtpolizei, geben Auskunft und nehmen Stellung.

Wir erwarten alle interessierten Bewohner und Gewerbetreibende der Matte zu dieser wichtigen Aussprache. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr!

Es lädt ein: der Vorstand des Matte-Leist

Mir si mit em Velo da...

Vor einem Jahr haben die Wasserwerkler hoch und heilig versprochen etwas gegen die Verkehrsbelästigungen durch ihre Besucher zu unternehmen. Herzig war besonders der fromme Wunsch, die Besucher kämen mit dem Velo in die Matte. Welche Mühe hat man sich seinerzeit gegeben, die Tanzdiele verschwinden zu lassen. Bloss um kurz darauf im Verkehrsgewühl der kultivierten Wasserlöser zu ersticken!

Wenn mich jemand nach den Verkehrsspitzen in der Matte fragt, antworte ich: morgens zwischen sieben und acht, abends zwischen fünf und sechs und nachts zwischen zwei und vier. Einen grossen Vorteil allerdings hat der nächtliche Verkehrsschub immerhin: um diese Zeit werden nur selten Kinder überfahren.

Was tun die sonst so tifigen Leute vom Leist? Nicht viel: der Präsident, so hat man vernommen, neigt bereits etwas zu Schwerhörigkeit, der Vizepräsident geht nie vor drei Uhr morgens ins Bett und wohnt sowieso nicht im Quartier, und die anderen Vorständeler tragen es mit Fassung.

Sachar

Impressionen1

aus "Das Zauberbuch"
von Hans Kruppa; lucy körner Verlag

... "Meine erste Frage lautet:
was ist das Wichtigste im Leben?"

"Das Wichtigste im Leben
Ist die Liebe,
denn sie allein
lässt das Licht
in uns erstrahlen." ...

Der Frühling öffnet Ihre Fenster
und bringt Licht in offene Herzen.

Jacqueline Vuillien