Gemischtes Programm in der Nydeggkirche am 4. September 2020: Marianne Schär Moser, die Vizepräsidentin der Kirchgemeinde Nydegg, verdankte und würdigte die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer, sie wurden herzlich zu einem Dankes Apéro eingeladen. Da die Nydeggnacht im Juni nicht stattfinden konnte, wurde der ehemalige Vikar Simon Taverna mit seinem Erstlingswerk «Wer bist du?» eingeladen. Es war uns eine grosse Freude, die Buchpremiere in dieser Umgebung feiern zu dürfen. Markus Niederhäuser, der «Lehrpfarrer» von Simon, der ebenfalls anwesend war, war sichtlich stolz auf seinen ehemaligen Schützling.

Blick in die Nydeggkirche

Zwei Frauen am Aperotisch

Zwei Frauen im Gespräch

Danach feiert der Erstlingsroman von Simon Taverna Premiere, um nicht zu sagen Taufe. Pfarrer Taverna ist in der Nydegg bestens bekannt und entsprechend gross war die Aufmerksamkeit für seinen ersten Roman «Wer bist du?». Die Erzählung handelt im Spätmittelalter, von der Marienstatue im Kloster Einsiedeln. In einer scheinbar willkürlich zusammengewürfelten Gesellschaft sucht jeder seine eigene Wahrheit. Eine religiöse Geschichte? Kann sein, aber «Wer bist du?» dreht die Schraube tiefer. Ein facettenreiches Frauenbild der damaligen Gesellschaft überrascht ebenso wie ein verflixter Zwischenfall, der Selbstzweifel und innere Rechtfertigung in der Hauptfigur auslöst. War es Totschlag? Oder nur eine Ohnmacht? Zählt die Absicht oder die Auswirkung? Dieser innere Dialog zieht sich durch die Geschichte, um in einer abschliessenden Konfrontation die Auflösung anzudeuten.

Simon Tavern liest vor

Die Verlegerin Rosmarie Bernasconi und Simon Taverna bestritten abwechselnd Textpassagen aus dem Buch, unterstützt wurden sie dabei von Intermezzi des Organisten Thomas Leutenegger.

Ein milder Spätsommerabend lud zum Apero ins Nydegghöfli. Alle spürten, dass dies wohl einer der letzten Sommerabende sein würde, entsprechend festlich wurden die Abendstunden unter den Linden vor Nydeggkirche. Zeiteisende hätten sich problemlos in einen Pilgerhof ins mittelalterlichen Kloster Einsiedeln versetzen können.