Bereits sind es 10 Jahre her seit dem letzten schlimmen Hochwasser vom 22.August 2005. Seither hat sich in der Matte vieles zum Positiven verändert. Es ist ruhiger geworden und doch lebendiger. Menschen zogen weg, andere kamen zurück und richteten sich neu ein. Es leben wieder vermehrt Familien im Quartier. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher, VelofahrerInnen, Touristen, entdecken die ruhigen Gassen in der Matte. Die Restaurants sind wieder da, die Geschäftsinhaber bauten ihre Läden und Betriebe wieder auf. Wenig Negatives aus dieser Zeit ist übrig geblieben. An einigen Stellen erinnert eine diskrete Hochwassermarke an das Geschehen von damals.
Und doch sind wir jedes Jahr wieder mir einem bedrohlichen Aarepegel konfrontiert. Nein, heute rennen wir hier unten in der Matte nicht gleich jedes Mal panikartig ans Fenster wenn es regnet – aber natürlich haben viele das Hochwassergefühl noch in den Knochen und dies wird auch nicht einfach so verschwinden. Klar wird man immer wieder daran erinnert. Ich glaube aber, dass sich das Hochwasser von damals nicht mehr wiederholt. Als im Juni diesen Jahres wieder soviel Holz angeschwemmt kam, waren alle gut vorbereitet und die Feuerwehr und viele andere Helfer haben sofort dazu beigetragen, dass das Wasser nicht über die Ufer trat.
Die zahlreichen Schutzmassnahmen – die Planungen, Alarmierungen, die demontierbare Schwelle, der grosse Karn mit der "Kralle" leisteten ihre Beiträge zu einem glimpflichen Ausgang der kritischen Momente. Aber auch bei den privaten Liegenschaften ist inzwischen der Hochwasserschutz so modernisiert worden, dass bei Gefahr mit wenigen Handgriffen die Anwohner und Firmen ihre Hauseingänge sichern können.
So gesehen hatten die zurückliegenden Hochwasser einen regelrechten Hochwasserschutz-Boom ausgelöst die das Quartier an der Aare deutlich aufgewertet hat.