Also doch! Bärenparking statt Bärenpark
Mittwoch, 01. April 2009
Das war natürlich ein Aprilscherz - wir freuen uns auf unser neues und komfortables Zuhause im neuen Bärenpark
Was gerüchteweise aus der Komission für innerstädtische Baukoordination in den letzten Tagen durchsickerte, hat sich heute morgen in einer Medienmitteilung bestätigt. Wegen erheblichen Finanzierungsschwierigkeiten beim Neubau des doch etwas überdimensionierten Bärenparks empfiehlt die Kommission ein Umnutzung des bestehenden Bauvolumens. “Das Gelände eignet sich ausgezeichnet für ein Parkhaus mit Platz für etwa 400 Fahrzeuge”, erläutert ein Mitglied gegenüber www.matte.ch, “eine Finanzierung durch die damaligen Investoren des an der Urne abgelehnten Bärenparkings ist gut vorstellbar. Mit wenigen baulichen Änderungen gelingt der Stadt Bern ein weiterer grosser Schritt zu einer autofreien Innenstadt. Die Bären bleiben im Tierpark, wo sie artgerecht gehalten werden können.”
Tatsächlich, bereits seit Beginn der Neugestaltung des Bärengrabens war eine Planungsvariante ausgearbeitet worden. Aber auch aufmerksamen Spaziergängern ist die merkwürdige Terrassierung des Aarehanges nicht entgangen. Deutlich erkennbar ist die Zufahrtsstrasse, die auf den ehemaligen Spazierweg gelegt wird. Die Parkingausfahrt wird voraussichtlich unter der Nydeggbrücke durch über das Klösterliareal erfolgen. Für die Nutzung der Parkhausüberdeckung soll ein Wettbewerb ausgeschrieben werden. “Wir können uns gut vorstellen, dass etwa ein Fun-Park mit Attraktionen eine grosse Anziehungskraft hätte und das Tourismusimage der Stadt verjüngen würde.” Aus Matte-Sicht beruhigend ist, dass das Durchfahrtsverbot für die Matte aufrecht erhalten bleibt.
Grand Prix – Kilometer 3 bis 4 in der Matte
Samstag , 18. April 2009 – ab 16.00 sind sie wieder auf dem Berner Pflaster unterwegs, die 16′000 Läuferinnen und Läufer des Grand-Prix von Bern, den schönsten 10 Meilen der Welt. Der Kilometer zwischen drei und vier führt durch das Berner Matte-Quartier.
Mehr Informationen und Ranglisten unter www.gpbern.ch.
Bärenpark: minus drei Linden
Montag, 13. April 2009
Etwas erstaunt haben wir die Nachricht vom 20.3.2009 bei den Stadtbauten Bern gelesen:
Linden beim Bärengraben fällen
Für die Erlebnisinszenierung des BärenParks wird der Platz um den Bärengraben von möglichst allem befreit, was nach 1857, dem Baujahr des Bärengrabens, zusätzlich angelegt wurde.
Hierzu gehören auch die drei Linden im Bereich der Bushaltestelle. Diese werden nächste Woche gefällt. In Zukunft soll das Thema Bär mit dem Bärengraben und dem BärenPark die Szenerie dominieren.
www.matte.ch meint: Ballenberg und Heidiland gleich vor der Haustüre - jetzt hoffen wir, dass der Mühlenplatz nicht zurückgebaut wird, sonst dürfen wir dort nur noch Ochsenkarren parkieren – und die Durchfahrtverbotschilder würden wohl auch wieder abmontiert…
Vistatour – Berner Matte auf der Busroute
Mittwoch, 08. April 2009
Ab Karfreitag bietet die Vistatour (www.vistatour.ch) Busrundfahrten durch die Berner Altstadt und die Umgebung an. Währen gut 90 Minuten im Panoramabus durch Bern rollen ist ein Tourismusangebot, das bestimmt auch manchem Bernkenner neue Eindrücke vermitteln würde.
Die Busfahrten werden im Sommer dreimal täglich durchgeführt, unter anderem auch durch die eigentlich mit Durchfahrtverbot belegte Berner Matte. Im Gegensatz zu normalen Buslinien ist aber kein Zwischenhalt im Quartier geplant. Dies ist bedauerlich, sicher einerseits für Besucherinnen und Besucher, die bestimmt gerne einen Fotohalt einlegen würden, aber auch für die Matte-Geschäfte, die diese Bernbesucher wohl kaum mehr wiedersehen werden.
Bleibt zu hoffen, dass sich nicht weitere Busunternehmer von dieser Idee inspirieren lassen und ebenfalls mit ihren Ungetümen durch die enge Matte fahren wollen. Bereits jetzt haben sich jeweils im Sommer recht viele “verirrte” Buschauffeure in die Matte verfahren.
Parkbussenfrust am Mühlenplatz
Freitag, 03. April 2009
Null Toleranz zeigte ein emsiger Polizist auf einsamer Mission, Parksünder in der Matte aufzuspüren. Dass dabei eine Ladenbesitzerin wegen einer Bagatelle abkassiert wurde, die nach etlichen Hochwassersorgen der Altstadt treu blieb, ist einfach nur ärgerlich. Wir alle im Quartier wären deutlich besser dran, wenn sich die Polizei um die im illegalen Durchfahrer kümmern würde, die im Sekundentakt die Matte durchbrausen, oft mit weit mehr als 30 Kmh. Aber eben, das wäre dann ja wieder mit weniger angenehmer Arbeit verbunden…. Doch lesen Sie selbst:
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich betreibe seit über 16 Jahren ein Geschäft am Mühlenplatz in Bern. Vor meinem Geschäft befindet sich ein Umschlagsplatz. Ich habe gestern um ca. 15.45 meinen Wagen dort abgestellt. Der Wagen war beladen mit Artikeln, die ich aus meinem Lager am Flughafen Belp nach Bern in mein Geschäft transportierte. Meine Mitarbeiterin und ich haben den Wagen zusammen ausgeladen. Da ich auch noch diverse Artikel wieder nach Belp in mein Lager transportieren musste, liess ich mein Auto während rund einer halben Stunde dort stehen. Da um 16.12 mein Auto immer noch auf dem Umschlagplatz (notabene für mein Geschäft!! ) stand, wurde ich von Beamten der Kantonspolizei mit einer Parkbusse von Fr. 40.- gebüsst. Obwohl jedermann klar sein musste, dass hier aus- und beladen wird (immerhin standen auch noch einige Kartons in der Laube und in meinem Geschäft ) konnte meine Mitarbeiterin die Busse nicht abwenden.
Wie wäre es, wenn sie statt dem Ausstellen der unsäglichen Parkbussen auch mal Verkehrskontrollen bezüglich Geschwindigkeit in der Matte oder des Durchfahrtverbots machen würden !!
Freundliche Grüsse
Und wie heisst es so schön im Leitbild der Kapo:
“Im Zentrum steht der Mensch. Jede unserer Handlungen muss vom Gedanken geprägt sein: Wie kann ich dem Bürger noch besser dienen?”
Wasserwerk – noch ein Versucherli
Mittwoch, 01. April 2009
Leider kein Aprilscherz ist die x-te Wiedereröffnung des maroden Clubs Wasserwerk in der Matte. Nichts gegen das sicher gut gemeinte kulturelle Angebot. Davon scheint es in Bern ja nicht genug geben zu können. Doch etliche Bewohnerinnen und Bewohner in der Matte stöhnen bereits jetzt, wenn sie sich an die Nächte voller Lärm bis in die frühen Morgenstunden zurück erinnern, an die verunreinigten Lauben, um es einmal vornehm auszudrücken, und den Vandalismus.
Schlagartig war es nach dem 18. Januar 2009 wieder zumutbar geworden, auch an Wochenenden in der Matte zu wohnen und zu leben. Das wird ab dem 24.4. schon wieder vorbei sein. Insbesondere aufhorchen lässt der Artikel im Berner Bund vom 31.3.2009, worin ausgeführt wird: “Um Mietkosten zu sparen, wird auf den grosszügigen Eingangsbereich verzichtet.” Aber, aber! Dieser Eingangsbereich war ein Zugeständnis des Wasserwerkes an die Nachtruhe im Quartier, die durch lärmendes Partyvolk, das auf der Gasse auf Einlass wartet, empfindlich gestört wird.
Neben den Hurra-Rufen in den Berner Medien über die selbstlosen Wasi-Retter aus Hinterkappelen tauchen doch allerhand Fragen auf: wann merkt die Stadt Bern endlich, dass ein Wohnquartier mit mehreren Nachtclubs überstrapaziert wird? Wann verlangt man von den Betreibern ein griffiges Lärmschutz- und Sicherheitskonzept? Wann darf man in einem Wohnquartier wieder wohnen? Und wie lange geht es diesmal, bis zum nächsten Konkurs?
Nein, wirklich freuen auf das Wasserwerk tun sich in der Matte wahrscheinlich nicht allzu viele der über 1000 Mättelerinnen und Mätteler.
Zähringer now open …
Mittwoch, 01. April 2009
Nach einem kurzen Unterbruch wurde der Zähringer still und heimlich am 1. April eröffnet. Das Wirtepaar Patricia und Luis Villamor sind nicht unbekannt in Bern. Nach vier Jahren Spanien sind sie wieder in die Schweiz zurück gekehrt und freuen sich nun in der Matte Fuss zu fassen. Viele kennen die beiden aus dem Restaurant Schosshalde. Wir freuen uns ebenfalls auf das neue Leben an der Badgasse …
Tischlein deck dich!
Logisch waren www.matte.ch neugierig, wie denn unsere neuen Nachbarn an der Badgasse kochen. Gespannt sassen wir in den altvertrauten Gaststube und studierten die Speisekarte mir der erfreulich breiten Auswahl. Nach der üblichen Qual der Wahl entschieden wir uns für den Viergänger, der sich wunderbar kombinieren liess. Frau Bernasconi schwelgte in Trüffelrisotto – trotz meines leckeren Lammcarpaccios war ich fast ein wenig neidisch. Das darauf folgende Steak mundete ausgezeichnet. Mit einem Salat im Voraus und abgerundet mit einem phantasievollem Dessert empfanden wir die 60.- pro Person als nicht zu hoch gegriffen.
Angenehm ist, dass die Speisekarte auch erschwingliche Gerichte auflistet, was sicher den einen oder anderen einmal mehr in den Zähringer ziehen wird. Der Zähringer wird bereits oft gebucht, die Gaststube gut besucht. Das liegt neben der ausgezeichneten Kochkunst von Luis auch an der aufmerksamen Bedienung und der charmanten Gastgeberin Patricia.
Der Zähringer im Internet: www.restaurant-zaehringer.ch
Wasserwerk: Der Pöbel ist zurück
Montag, 27. April 2009
Kaum hat der Wasserwerk Club seine Tore wieder geöffnet, hält der Vandalismus in der Matte wieder Einzug. Bereits am ersten Wochenende waren zahlreiche Schäden an Autos (abgerissene Aussenspiegel, Beulen, Kratzer) zu verbuchen. Es geht also wieder los: Der Pöbel hat in der Matte wieder freie Bahn.
Er missbraucht ungeniert unser schönes Quartier, um seiner persönlichen Unzufriedenheit freien Lauf zu lassen. Da wird verschmiert, gesprayt, lauthals rumgepöbelt, an Hauswände gepisst, in die Lauben gereihert, rumgeschrien und Flaschen zerschlagen, so dass ich vor lauter „Chlupf“ um vier Uhr morgens im Bett stehe und hoffe, dass dies nicht schon wieder meine Schaufensterscheiben waren … Unser Quartier wird dadurch keineswegs lebendiger oder kulturell interessanter sondern nach und nach zerstört.
Die Lebensqualität wird erheblich verringert und bewegt BewohnerInnen letztendlich dazu, aus der Matte wegzuziehen. „THE CLUB IS NOT DEAD“, heisst es auf den Aufklebern des Wasserwerk-Clubs, die während einigen Wochen unter anderem auch die Mattetreppe verzierten. „NOT YET“, würd‘ ich meinen.
Ein Mätteler (Name der Redaktion bekannt)
Seifenkistenrennen am Klösterli
Sonntag, 26. April 2009
Heisse Renntage bei mildem Frühlingswetter, die 24. Berner Renntage lockten zahlreiche kühne Seifenkistenpilotinnen und -piloten an den Klösterlistutz. Trotz der ausgelassenen Stimmung in der Beiz und an den Glacéständen herrschte höchste Konzentration am Start und auf der Piste.
Ausführliche Informationen, Bilder und Videos finden Sie auf www.berner-seifenkisten.ch
Matte-Fest: ja – Matte-Leist: nein danke!
Freitag, 24. April 2009
An der Hauptversammlung des Matte-Leists vom 22. April 2009 traten Sven Gubler als Präsident und drei weitere Vorstandsmitglieder zurück. Nicht gelungen ist es, die Abgänge zu ersetzen. Der Vorstand wird sich neu formieren müssen, man darf gespannt sein, wie das aussehen wird. Stadtrat Jimy Hofer jedenfalls, der 2001 aus dem Matte-Leist abgewählt wurde, zeigt heute kein Interesse mehr an Leistarbeit.
Die Vakanzen im Vorstand sind offenbar ein Abbild der heutigen Matte. Zu stark polarisieren die Eigeninteressen der unterschiedlichsten Gruppierungen im Quartier. Gewerbe, Kulturbetriebe, Nachtlokale und eine sehr unterschiedlich zusammengewürfelte Wohnbevölkerung, dieses Nebeneinander ergibt den Matte-Groove, dem sich kaum einer entziehen kann, der je an der Aare lebte.
Nun droht dieses Zusammenleben zu scheitern. Die Fronten sind festgefahren: man kann nur noch für oder gegen etwas sein: Poller, Hochwasserschutz mit Stollen oder Objektschutz, Amüsiermeile, Gewerbezone, Stadtumfahrung, Parkplatz, Wohnort, Familienquartier – zutreffendes bitte ankreuzen. Oder man bleibt gleichgültig, lebt und arbeitet in der Matte wie an einem x-beliebigen anderen Ort. Das wäre schade.
Jedem seine Extrawurst
Leider ist es der Organisation, die sich stolz auf die Fahne schreibt: “Wir vertreten das Matte-Quartier”, in den letzten 10 Jahren nicht gelungen die unterschiedlichen Ausprägungen unter einen Hut zu bringen. Zu sehr überschneiden sich die Interessen. Immerhin überlebte die Matte-Zytig in Form der vom Leist unabhängigen Quartierzeitung “Matte-Gucker” (Der neue Mattegucker erscheint übrigens am 29. April).
Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sich Mättelerinnen und Mättler, die diversen Gruppierungen und auch die Stadt Bern über eine gemeinsame Zielsetzung einig werden. Dabei muss es um mehr gehen als Hochwasserschutz und Verkehrslärm. Wenn es mit einer einzigen Quartierorganisation nicht gelingen will, dann halt mit mehreren Interessengruppen. In einem so lebendigen Quartier wie der Matte allen gerecht zu werden, ist eine Illusion. Ein runder Tisch aber wäre schon mal ein Neuanfang.
Kommentar von Sven Gubler
Mit Erstaunen und grossem Interesse habe ich die letzten Tage die Publikationen in Presse und matte.ch gelesen und musste irgendwie schmunzeln und doch auch ärgern!
Wie kommt eine journalistisch unqualifizierte “News-Zusammenkopier-Zeitung” wie 20min zu einer solchen Aussage, dass der Matte-Leist einen Verlust von 16′500.- CHF gemacht haben soll? Fakt ist, dies können die HV Besucher bestätigen, dass der Matte-Leist im 2008, sämtliche offenen Positionen aus der a.o. HV beglichen und zusätzlich einen Gewinn von über 4′500.- ausgewiesen hat. Weiter ist Fakt, dass der Matte-Leist dem Hilfsverein Matte Schulen, dem Seniorenausflug, der Kirchgemeinde und der Spysi, Spenden/Beiträge auszahlen wird, welche ein Total über 6′000.- CHF ausweisen werden! Der Matte Leist ist kerngesund, hat gute Strukturen und entgegen vieler Meinungen, hat er sehr gute Beziehungen zu den kommunalen und kantonalen Behörden. Der Leist ist nicht nur pro forma als Ansprechpartner geführt, sondern die Einwände und Fragen werden von den Behörden wahrgenommen und so gut wie möglich berücksichtigt.
Weiter ärgerte ich mich über das “Warum” ist der Matte-Leist führungslos??!! Ich trete ganz normal nach Ablauf meiner Wahlperiode nicht mehr zur Wiederwahl an. Es ist nicht ein Sonder-Rücktritt oder ähnliches! Ich habe in den letzten sieben Jahren genügend gewirkt und will nun meinen privaten Interessen mehr Zeit widmen und ich bin der Überzeugung, dass neue Impulse dem Leist gut tun.
Alle abgetretenen Vorstandsmitglieder haben in den letzten Jahren vieles bewegt. Wir haben das Hochwasser mit allen folgenden Tätigkeiten gut gemeistert, wir haben die Verkehrsdiskussion im Namen der HV weitergeführt, wir sind im Verbund mit den Vereinigten Altstadtleisten kräftig an der Vandalismus und Drogenproblematik am arbeiten und wir haben es gemeinsam mit der Kirchgemeinde Nydegg geschafft die Kündigungen an der Gerberngasse durch die Verwaltung zurückzuziehen zu lassen.
Der Leist lebt und ist in den heutigen Situation wichtiger den je!
Mit der Position des Leist können Interessensgemeinschaften und Komitees sicherlich ihre Ideen gemeinsam besprechen und gemeinsam versuchen im Sinne der Matte Bewohner, Gewerbler und Besucher das Bestmögliche zu erreichen.
Ich wünsche mir, dass in Zukunft der Matte Leist von vielen Leuten mehr geschätzt wird, dass der kleine aktuelle Vorstand von den Mitgliedern gestützt wird und dass wir die vielen Hürden, die wir in der Matte noch vor uns haben gemeinsam mit allen Interessierten meistern werden. Denn nur gemeinsam werden wir für alle das Beste erreichen.
Sven Gubler