Selbstfahrender Kleinbus in Betrieb

8. Juli 2019 – um 8.40 erwartet mich der Kommunikationschef Rolf Meyer von Bernmobil bei der Haltestellen Badgasse vor dem Zähringer zur ersten regulären Fahrt mit dem selbstfahrenden Kleinbus, dem Matteschnägg, Matteschlycher, Toaster und wie der herzige kleine Roboter auch genannt wird.

Ja es ist wirklich ein Roboter mit allem ausgestattet. Viele Knöpfe, Sensoren, ein Vehikel wie eine Wundertüte.

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Es ist etwas später, als der Matteschnägg an der Badgasse eintrudelt. Ich bin etwas nervös, denn ich habe im Vorfeld immer wieder gesagt «Ich weiss dann nicht, ob ich in diesem Bus einsteigen will.» Ich tue es und bin überrascht.

Soll ich einsteigen?

«Halte dich einfach fest», sagt der Projektleiter Martin Wyssen. Man weiss nie», ergänzt er noch. Housi Burren drückt wie verrückt auf den Knöpfen herum. Er - Hans Burren - ist am heutigen Tag der Begleitfahrer. Rolf Meyer macht es sich bequem. «Die Sicherheit ist uns wichtig», führt er aus. Ich bin neugierig was mich alles erwarten würde und schaue ihn etwas skeptisch an.
Wir fahren los, zaghaft, vorsichtig. Der Matteschnägg merkt sich die Hindernisse. Housi muss immer wieder manuell eingreifen. Alles geht als noch nicht automatisch, dafür ist diese Versuchsstrecke auch da. Die Bewilligung hat Bernmobil für zwei Jahre bekommen.

Beim Poller wird es hektisch

Wir umfahren die Hindernisse, lassen die Autofahrer und Velofahrer vorbei. Beim Poller an der Aarstrasse wird es etwas hektisch. Housi muss mit dem Batch den Poller öffnen, wieder in den Bus steigen und per Knopfdruck weiterfahren. Wir witzeln. Es hat gereicht, der Matteschlicher wurde nicht aufgespiesst.

Kurz vor der Marzilibahn ist die Endstation und wir fahren wieder zurück zum Bärengraben. Der Matteschnägg wird bestaunt, man fotografiert ihn und schaut dem Gefährt nach.

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Martin Wyssen, Housi Burren und Rolf Meyer

Am Klösterstutz oben angekommen steigt der erste Fahrgast mit riesigen Kartonschachteln ein und wir fahren bis zum Läuferplatz wo die junge Dame mit den Kartons bereits wieder aussteigt.

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Ganz von alleine geht es noch nicht

Wir tuckern durch die Matte. Der "Toaster" merkt, wenn ein Auto nicht sauber parkiert hat. Housi muss immer wieder eingreifen, denn so ganz automatisch kann das Gefährt nicht fahren. «Ich bin froh habe ich immer etwas zu tun, denn es wäre mir langweilig, wenn ich den ganzen Tag einfach ohne etwas zu tun hin und her fahren müsste. Und so bleibt man achtsam und kann sofort eingreifen, wenn etwas nicht stimmt.» Martin Wyssen gibt immer wieder Anweisungen wo es besser ist manuell zu steuern.

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Es ist aufregend und spannend, wir kommen gesund und munter wieder an der Badgasse an. Ich verabschiede mich und schaue dem Bus noch einen Moment nach bis er das erste Hindernis umschifft hat und gehe in den Laden zurück.

 Rosmarie Bernasconi

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