Am Sonntag, 7. Mai, durfte ich eine Reisegruppe mit Beeinträchtigen aus dem Thurgau durch Bern begleiten. Es war eine aufgestellte und lustige Gruppe, die mit einer Betreuerin und einem Betreuer und mit mir durch Bern flanierten. Gerne hätte ich ihnen die ganze Stadt gezeigt, doch das ging einfach nicht in der kurzen Zeit und so beschränkten wir uns auf die Innenstadt und die Altstadt. Wir besuchten das Bundeshaus von aussen, staunten vor dem Chindlifresserbrunnen auf dem Kornhausplatz, bewunderten den Zytgloggeturm. Dann ging es die Altstadt hinunter Richtung Münster weiter. Es gab viele erfreuliche und schöne Momente, so war ich überrascht, dass man mit Rollstühlen recht easy und trotz Kopfsteinpflaster bequem durch die Stadt rollen kann. Im Berner Münster gibt es einen barrierefreien Eingang, dies hat dank den freundlichen Mitarbeiter super geklappt.

Weiter ging es zum Zmittag die Junkerngasse hinunter ins Café Treff, an der Gerechtigkeitsgasse, wo wir ebenfalls sehr freundlich empfangen wurden. Die feine Pasta und Pizza genossen wir sehr und mit grossem Appetit. Das Personal umsorgte unsere Reisegesellschaft liebevoll und aufmerksam. Leider mussten wir schon wieder weiter, denn der Bärenpark musste man logischerweise auch gesehen haben. Gemütlich schlenderten wir über die Nydeggbrücke und sahen die Bären schon von Weitem. Michaela und Roland hatten die beiden Rollstühle fest im Griff, sodass wir es alle den steilen Klösterlistutz hinunter schafften und an der Aare, im Mattequartier, heil ankamen.

 

aare 600

Wir spazierten durch die Wasserwerkgasse, sodass wir den Bärenpark und die Bären noch vom gegenüberliegenden Aareufer beobachten konnten. Weiter gings zu Café und Kuchen, bevor wir Richtung Marzili wieder Richtung Stadt pilgerten. Da in der Oberstadt inzwischen die Meisterfeier von YB begonnen hat, waren wir zufrieden, dem Rummel der Aare entlang ausweichen zu können. Fast gar nichts anhaben konnte uns der einsetzende Regen. Zum Glück waren alle Teilnehmenden wettererprobt und gut ausgerüstet.

Ein kleiner Wermutstropfen schlich sich für mich auf der letzten Etappe, zwischen Marzili und Oberstadt ein. Die Kundenunfreundlichkeit und die Sturheit eines Angestellten der Marzilibahn war ebenso unerwartet wie unnötig. Zumal es eine einfache und unkomplizierte Lösung gegeben hätte. Egal, das scheint halt einfach dazu zu gehören wenn man mit einer Reisegruppe mit Einschränkungen im ÖV unterwegs ist.

Jedenfalls sind wir alle wieder beim Bahnhof angelangt und verabschiedeten uns mit der Erinnerung an einen kuulen Bummel durch Bern. Ein schöner und emotionaler Tag ging für uns zu Ende. Am Abend, wieder zu Hause vernahm ich, dass die Gruppe wieder gut in Weinfelden angekommen war.