Die 131. Matte-Leistversammlung wurde mit Spannung erwartet. Würde es der Quartierverein schaffen, einen Präsidenten, eine Präsidentin zu wählen? Erstmals fand die Versammlung in der Spysi statt, mehr als 60 Leute fanden den Weg hinauf in die Oberstadt. Leider mussten viele Mätteler auf den Mattelift verzichten, weil die Türen zum Lift wegen eines Defekts geschlossen blieben. So keuchte manch einer den Bowäger hoch, um dann doch noch rechtzeitig der Versammlung beizuwohnen.

Da der Leist keinen Präsidenten/Präsidentin im Amt hat, wurde Peter Oehrli zum Tagespräsidenten gewählt. Keine einfach Angelegenheit, diese Versammlung zu leiten. Sie  begann verhalten, alle waren gespannt und harrten der Dinge, die da kamen. Peter Oehrli machte drauf aufmerksam, dass der Leist politisch neutral sei.

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Anita Zehnder und Sven Gubler wurden zu Ehrenmitglieder ernannt. Herzlichen Glückwunsch. Bei den ersten Routinetraktanden verlief alles noch harmonisch …

Beim vierten Traktandum Mitgliedschaft/Mutationen aber gingen die Wogen hoch.  Denn im Vorfeld der Versammlung war deutlich geworden, dass sich Sprengkandidaten in den Leist einschreiben wollten, um einen kompletten, neuen Vorstand zur Wahl zu präsentieren.

Urs Rietmann stellte fest, dass es viele Neuanmeldungen gegeben hat und stellte den Antrag, dass die Neumitglieder erst nach den Wahlen aufgenommen würden, damit diese nicht verfälscht werden können. Die "alten Mätteler" fanden das gut, aber bei den übrigen sank die die Stimmung  auf Null. Der eine oder andere verliess demonstrativ  den Saal. „Wenn das nur gut kommt“, dachte ich einen Augenblick.

Peter Oehrli liess abstimmen, der Antrag wurde angenommen und so hatten die potenziellen Neumitglieder noch keine Wahlberechtigung. Ich fand dies etwas seltsam, war aber nicht wirklich überrascht. Weiter ging die Versammlung mit dem Kassenbericht.

Der scheidende Kassier Christian Ammann trug Jahresrechnung und Budget vor. Die Buchhaltung war in tadellosem Zustand. Kasse und Revisorenbericht wurden ohne Gegenstimmen angenommen.

Und dann kamen sie, die mit Spannung erwarteten Wahlen. Aram Meljkian und Alexandra Flury waren für ein weiteres Jahr bereits gewählt. Neu stellten sich Brigitte Holzer und Martin Giezedanner zur Verfügung. Und nun wurde es brenzlig. Da Martin Giezedanner noch nicht als Neumitglied gewählt war, durfte er auch nicht in den Vorstand gewählt werden. Die Stimmung gefror auf unter Null, bevor  Brigitte Holzer mit 11 (von 33 möglichen) Stimmen als einziges Neumitglied gewählt wurde. So wenige Stimmen für ein Vorstandsmitglied deutet nicht gerade auf Begeisterung hin. So kam  es, wie es musste, kein Kandidat aus den aktuellen Reihen des Matte-Leistes, die Neumitglieder nicht wählbar - Demokratie à la Matte.   In einem weiteren Antrag wurde abgestimmt, dass für die Wahlen im Sommer eine ausserordentliche Versammlung zu erfolgen habe.

 

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Vorstand: Aram Melikjan, Alexandra Flury, Brigitte Holzer

Die Chance, einen fix-fertigen, unverbrauchten und quirligen  Vorstand mit 5 Mitgliedern zu wählen, hat man weggezaudert. Die Matte ist wirklich ein heikles Pflaster und es ist tatsächlich schwierig, alle Quartier - Interessen unter einen Hut zu bringen und damit meine ich nicht bloss gemeinsame Grillfeste im Sommer...

Wichtig für die Zukunft des Hochwasserschutzes: als Delegierter des Ressorts Hochwasser wurde das Neumitglied Andreas Lüthy (Pro Stollen bzw. Befürworter des Dritten Weges) gewählt. Ferner begrüsst der Matte-Leist den Bund Redaktor Simon Jäggi als neues Mitglied.

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Ehrenmitglied Sven Gubler, Tagespräsident Peter Oehrli, Hochwasserdelegierter Andreas Lüthy

Und zum Schluss bleibt bei mir das  Gefühl zurück, nicht wirklich überzeugt zu sein von der aktuellen Lösung. Der Generationenwechsel im Leist  ist noch nicht abgeschlossen – alles war so schön harmonisch. Was aber zählen wird, sind die Resultate, die der Leist in der Matte und für die Matte erarbeitet - wir werden dran bleiben!

Rosmarie Bernasconi