Die Hochwassersituation entspannt sich weiter

wasser 2012 08.


Dank Regulierung des Entlastungsstollens haben die Gewitter und teils heftige Niederschläge der letzten 24 Stunden in Bern zu keinem erneuten Anschwellen der Aare geführt. Die Wassermenge hat sich auf Werte leicht über 330m3/sec stabilisiert. Die kontrollierte Wasserregulierung wird das Bild der Aare auch in den nächsten Tagen bestimmen; das kantonale Amt für Wasser und Abfall (AWA) ist weiterhin bemüht, eine möglichst grosse Menge Wasser aus Brienzer- und Thunersee abfliessen zu lassen, um auf grosse Niederschlagsmengen aus dem Oberland reagieren zu können.

Trotzdem darf von einer Entspannung der Hochwassergefahr gesprochen werden, vor allem weil die Meteorologen für das Wochenende besseres Wetter voraussagen. Die Berufsfeuerwehr hat entschieden, die Hochwassersperren vorerst bestehen zu lassen. Einzelne Sperrelemente wurden breits abgebaut, damit die Bewegungsfreiheit der direkt betroffenen Bevölkerung verbessert werden kann. Das Mattequartier bleibt mit Ausnahme des Zubringerdienstes für den privaten motorisierten Verkehr gesperrt. Der Bus von Bernmobil verkehrt ab Freitagabend wieder. Die Wege entlang der Aare sind, sofern sie wegen der mobilen Sperren nicht versperrt sind, offen und begehbar. Dies gilt auch für alle Flussübergänge. Über den weiteren Rückbau wird anfangs nächster Woche entschieden.

Die Einsatzkräfte der Blaulichtorganisationen wie auch Mitarbeitende von Energie, Wasser Bern werden auch über das Wochenende die Lage aufmerksam weiterverfolgen, die Hochwassersperren und Pumpen unterhalten und allfällige Schwemmholzansammlungen entfernen. Die Einsatzleitung ist zudem in ständigem Kontakt mit dem AWA, um auf neue Situationen rasch reagieren zu können. Auch ist die Bevölkerung wegen des weiterhin hohen Pegelstandes dazu angehalten, überflutungsgefährdete Kellerräume und Erdgeschosse auf Grundwassereinbrüche zu kontrollieren.

Die Einsatzkräfte danken all jenen, die vom Hochwasser direkt oder indirekt betroffen sind; für das Verständnis für die einschränkenden Massnahmen und die gute Zusammenarbeit auch in der hektischen Phase am Mittwochabend. Auch wenn die Gefahr noch nicht restlos gebannt ist, kann davon ausgegangen werden, dass Schlimmeres hat verhindert werden können, nicht zuletzt weil alle rechtzeitig angepackt und zusammengearbeitet haben.

Auf dem Mühleplatz wird von den Einsatzkräften der Wagen für Mobile Führung zwischen 08.00 und 22:00 Uhr betrieben. Fragen der Anwohnerinnen und Anwohner werden gerne entgegen genommen.

Eine Bemerkung zum Schluss – und dies mit einem Augenzwinkern – die Berufsfeuerwehr hat mit einem teilweisen Öffnen des Mattebachs dafür gesorgt, dass es auch den Fischen wieder besser geht. Gleichzeitig wurde Ende der Wasserwerkgasse an der Absaugpumpe ein Schwimmer installiert, damit der dadurch allenfalls etwas höhere Grundwasserdruck automatisch aufgefangen und das Wasser abgesaugt werden kann.

Die Einsatzkräfte wünschen Ihnen ein möglichst trockenes, schönes Wochenende.