Entlastungsstollen in Thun

Seit dem 9. März 2009 wird der neu gebaute Entlastungsstollen für den Hochwasserschutz in Thun getestet. Dabei wird die Funktionsweise des Stollens geprüft. Gleichzeitig übt die BLS-Schifffahrt das Manövrieren ihrer Schiffe bei geöffnetem Stollen. Die Versuche verliefen bisher sehr zufriedenstellend. Schäden, die am Ufer unterhalb des Stollenausgangs aufgetreten waren, konnten behoben werden.

Seit dem 7. April 2009 ist der Stollen für die Steuerung von Hand bereit und würde im Falle eines drohenden Hochwassers eingesetzt.

Die Berufsfeuerwehr Bern überwacht während den Versuchen an den Testtagen (12. - 15. Mai 2009 und 16. - 17. Juni 2009) an mehreren Stellen den Grundwasserpegel. Sie kontrolliert einzelne Keller von Gebäuden, die bei hohem Aareabfluss in der Vergangenheit von Grundwassereinbrüchen betroffen waren. Im Fall von Eintritt von Grundwasser in Keller wird der Abfluss der Aare in Thun gedrosselt.

Was tun im Notfall?

Bei Wassereinbrüchen ist die Feuerwehr zu alarmieren: Tel. 118

Flyer der Stad Bern - hier klicken (PDF)


Projektausstellung Hochwasserschutz bis 31. Jan. 2009

Flyer Projekt Hochwasser

Die Stadt Bern arbeitet an der Verbesserung des Hochwasserschutzes entlang der Aare. In Prüfung sind zwei Projektvarianten: ein Hochwasser-Entlastungsstollen und ein städtebaulicher Ansatz mit Ufererhöhungen und einer Quailösung für das Mattequartier.

Die Projektausstellung im Forum Altenberg gibt Einblick in den aktuellen Stand der Arbeiten. Vom 11. Dezember 2008 bis 31. Januar 2009 stellt das Tiefbauamt der Stadt Bern im Forum Altenberg im Rahmen einer Projektausstellung den aktuellen Stand der Arbeiten beim Hochwasserschutz Aare Bern vor. Im Zentrum der Ausstellung stehen die beiden Varianten für den langfristigen Hochwasserschutz „Stollen Dalmazi - Seftau” und „Objektschutz Quartiere an der Aare”. Der Gemeinderat der Stadt Bern entscheidet Anfang nächsten Jahres über das weitere Vorgehen beim langfristigen Hochwasserschutz.

Die Ausstellung vermittelt interessierten Besucherinnen und Besuchern einen Überblick über die Resultate der bisherigen Abklärungen.

 

22. August

Ein Tag, den niemand in der Matte und den Aarequartieren vergessen wird. In der Nacht kam das Wasser, schnell, wild. Das mitgeführte Schwemmholz blockierte den Abfluss der Wassermassen über die Schwellenanlage. Die  Aare flutete in kürzester Zeit das Quartier von der Schifflaube bis zur Mattenege. Und der wilde Fluss riss alles mit sich, was nicht nietundnagelfest war, füllte Keller und Parterre mit Schutt und Schlamm.

Jetzt, drei Jahre später weisen nur noch wenige äusserliche Spuren auf die Verwüstungen hin. Eine provisorische Holzpalisade schützt das Quartier, bis die definitiven Schutzmassnahmen in Angriff genommen werden können. So soll es niemals mehr kommen.

Auf www.matte.ch finden Sie diese Beiträge:

Drohende Wolken über der Matte

Drohende Wolken über der Berner Matte © www.matte.ch (Harald Haack und Peter Güdel)

Foto: Peter Güdel, Schifflaube am 22.8.05 um 14:12 / Nachbearbeitung von Harald Haack


Merkblatt 7.6.2008 für hochwassergefährdete Haushalte an der Aare

Nach den Hochwasserereignissen der vergangenen Jahre an der Aare haben die Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie (SUE) sowie das Städtische Führungsorgan (SFO) 2003 ein Merkblatt über Hochwasser-Schutzmassnahmen konzipiert. Dieses liegt nun in einer überarbeiteten Version vor und wird am kommenden Samstag, 7. Juni 2008, durch Angehörige des Brandcorps an sämtliche hochwassergefährdete Haushalte auf dem Gemeindegebiet der Stadt Bern zugestellt.


Hochwasserschutz Aare Bern - Matte

Holzarbeiten an den Verschalungen am Tych

Der Einbau der Holzplanken kommt gut voran.


Schleusen für den Notfall vorbereitet

25.01.2008 - Energie Wasser Bern (ewb) zieht bei den Hochwasserschutzmassnahmen mit:

Erhöhung der Wehrpfeiler an der Matteschwelle Zwei entfernbare Notentlastungen in der Matteschwelle haben sich beim letzten Hochwasser der Aare im August 2007 bereits bewährt. Nun erhöht Energie Wasser Bern die Wehrpfeiler und realisiert damit eine weitere wichtige Schutzmassnahme.

Die vollständige Medienmitteilung finden Sie hier ►(PDF)


Die Diskussion

Die Diskussion über das für und wider kann beginnen. Die Kosten, die Auseinandersetzungen mit den Anwohnern, es wird zu reden geben. Wir wollen auf dieser Seite eine Plattform bereitstellen, in der laufend alle Stimmen zu Wort kommen.

Kurz nach der Infoveranstaltung vom 22.1.08 schreibt uns Marc Beekhuis:

Mit Interesse verfolgte ich gestern die Informationen zum Hochwasserschutz in der Matte. Erlauben sie mir im Nachgang noch einige Bemerkungen kontra Objektschutz: ► für den gesamten Text hier klicken (PDF)


Die langfristigen Schutzmassnahmen

Die Infoveranstaltung zu den langfristigen Schutzmassnahmen am 22. Januar 2008 im Berchtoldshaus platze aus allen Nähten - der grosse Saal war bis auf den letzten Reserve-Klappstuhl besetzt. Gemeinderätin Regula Rytz hatte die gesamte Bauprominenz um sich geschart - jedes erdenkliche Sachgebiet zum Thema Hochwasserschutz war abgedeckt. Moderator Heinz Schild führte gekonnt durch den Anlass.

Im ersten informativen Teil kamen weder Baufachleute noch Laien im Publikum zu kurz. Kompetent, umfassend, aber stets verständlich wurden die für und wider der Varianten "Stollen" und "Objektschutz" vorgestellt. Aus Kostengründen favorisiert wird eher die Version Objektschutz. Und offenbar goutierten Mättelerinnen und Mätteler diese Lösung doch jetzt besser als auch schon. Nach dem Infoteil jedenfalls hat bestimmt jeder Anwesende viel über Wasser, Planung und Schutzmassnahmen gelernt. Stellvertretend für alle anderen guten Beiträge erwähnt sei der vortrefflich bebilderte historische Abriss von Rolf Mühletaler. Er schlug einen kühnen Bogen aus der alten Matte zu der geplanten gestalterischen Umsetzung der Schutzmassnahmen.

Nach einem kurzen Zwischenhalt mit Anita Zehnders feinen Brötchen, frischer Luft und etwas zu trinken begann die Fragestunde, in der wirklich alle Fragen eine Antwort fanden. Natürlich wird es Widerstand geben, wird es teuer werden, trotz dem Zustupf von Kanton und Bund. Es wird eine mordio Baustelle geben - und natürlich wird es dauern. Bei einem sportlichen Projektplan ist mit einem Bau-Ende nicht vor 2014 zu rechnen. Aufgehorcht haben aber alle, als die Rede von einem bei Normalwasserstand begehbaren Mattequai am Aareufer die Rede war. Und die Rückverwandlung der Aarstrasse von einer Rennbahn in eine gemächliche Velo- und Flanierroute erntete viel Lob.

Weitere Infoverantaltungen zu diesem Thema:

  • Freitag 25.01.2008 19.30 Uhr Altenberg Krankenheim Altenberg
  • Montag 28.01.2008 19.30 Uhr Marzili Jugendherberge

Weiterführende Informationen finden Sie hier ► Hochwasserschutz Projekte Stadt Bern - das Dossier

Morgenstimmung beim Tych

Die provisorischen Hochwasserschutzmassnahmen

Zeit gewinnen
ist der Leitgedanken in der Hochwasserbekämpfung im heiklen Bereich rund um den Tych. Heute ist die Gefahr dank den seit 2005 umgesetzten kurz- und mittelfristigen Massnahmen erheblich kleiner geworden. Mit mobilen Massnahmen – den orangen Beaver- Sperren – kann die Feuerwehr die Ufer in den kritischen Bereichen vorübergehend erhöhen und so die Aare am Überlaufen hindern. Durch den Ersatz der mobilen Ufererhöhungen durch provisorische bauliche Massnahmen, werden die Einsatzkräfte im Ernstfall entlastet. So wird wertvolle Zeit gewonnen, um in anderen gefährdeten Gebieten rechtzeitig intervenieren zu können.

Vorbeugen mit Unterstützung durch die Versicherungen
Im Rahmen ihrer Präventionsanstrengungen beteiligen sich die Mobiliar und die Gebäudeversicherung Bern zu je einem Viertel an den Nettokosten, die der Stadt durch das Projekt entstehen. Die Nettokosten für die Stadt betragen nach Abzug der Subventionen von Bund und Kanton noch rund 240'000 Franken. Das Engagement der Versicherungen ist Ausdruck ihrer Geschäftsphilosophie, nicht nur für bereits entstandene Schäden aufzukommen, sondern von Anfang an zu verhindern, dass Schäden entstehen.

Plan der Schutzmassnahmen im Bereich des Tychs

Die im obigen Plan orange eingezeichnete Ufererhöhung wird ungefähr einen Meter hoch und ist dem Stadtbild angepasst. Geplanter Baustart ist der März 2008, Fertigstellung ungefähr Mitte Mai 2008.

Detailangaben zum provisorischen Hochwasserschutz Tych (PDF)
Medienkonferenz Regula Rytz zum Hochwasserschutz beim Tych (PDF)
Medienmitteilung der Stadt Bern zur neuen Variante (PDF)
Infomaterial zum Hochwasserschutz / Holzleitsystem (PDF)

 

Regula Rytz: Der Hochwasserschutz ist und bleibt ein aktuelles Thema
_Regula Rytz in der Matte
Das ist auch richtig so. Bis wir die langfristigen Hochwasserschutzmassnahmen umgesetzt haben, wird es vorläufig auch in Zukunft bei grösseren Hochwasserereignissen noch überflutete Keller geben. Das zehrt nicht nur an den Nerven der Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Quartiere, sondern verursacht auch jedes Mal materielle Schäden, für die in der Vergangenheit die Versicherungen und damit indirekt auch die nicht unmittelbar vom Hochwasser betroffenen Bevölkerungsteile solidarisch aufgekommen sind.

Die langfristigen Hochwasserschutzmassnahmen sind in Planung und wir werden nächste Woche in den Quartieren Dalmazi, Marzili, Matte und Altenberg im Rahmen von öffentlichen Informationsveranstaltungen zum Stand der Planung und dem weiteren Vorgehen Red und Antwort stehen. Wenn wir von der langfristigen Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Stadt Bern sprechen, dann sprechen wir ohne Übertreibung von einem Jahrhundertvorhaben, von baulichen Massnahmen mit einer mehrjährigen Bauzeit, die mit Investitionskosten in der Höhe von hohen zweistelligen, wenn nicht dreistelligen Millionenbeträgen verbunden sind.
 

www.matte.ch meint

Wir sind nicht allein

Es geschieht etwas. Nach dem eher lockeren Wegstecken des Hochwassers 1999 hat die Stadt Bern die richtigen Massnahmen eingeleitet und wie wir im 2007 sahen, auch erfolgreich umgesetzt. Der Hochwasserstollen wird wohl eher etwas für kommende Generationen. Also macht es Sinn, das anzugehen, was umsetzbar ist. Noch ein Hochwasser in den bisher erlebten Ausmassen wird die Matte leeren. Sei es aus Angst vor dem Wasser, sei es wegen dem finanziellen Mehraufwand, der von den Betroffenen nicht mehr zu verkraften sein wird - man wird wegziehen.

Wir sind aber auch nicht alleine beim Ansprüche stellen. Alle Stadtquartiere an der Aare, vom Marzili bis in den Altenberg haben die gleichen Probleme - auch wenn die Matte - wahrscheinlich wegen den legendären sturen Grinden am meisten Aufmerksamkeit auf sich zieht. Hochwasser kennt keine politischen Grenzen, entsprechend muss der Schutz entlang der gesamten Aare erfolgen.

 


Kiesentnahme beim Schwellenmätteli

Kiesentnahme 2008 beim Schwellenmätteli -  Baumaschinen am Ufer


Das Gebiet an der Aare beim Schwellenmätteli gleicht zur Zeit einer Baustelle in einer Marslandschaft. Wieder einmal ist es so weit, dass das Geschiebe im Aarebecken ausgebaggert wird, damit die Durchflussmenge der Aare an dieser kritischen Stelle möglichst hoch sein kann. Rund 50000 Kubikmeter Kies und Sand werden rechtzeitig vor dem Winterende abtransortiert sein.

Kiesentnahme beim Schwellenmätteli - Blick zur Matte


Entente Bernoise: Die Matte, das vergessene Quartier

In ihrer aktuellen Recherche bezieht die Entente Bernoise pointiert Stellung zu der Hochwasserproblematik in der Berner Matte. Hier ein Auszug aus den Schlussfolgerungen:

Die Bilanz der Entente Bernoise:
  • Die Renaturierungsmassnahmen zwischen Bern und Thun können das Problem der Überschwemmungen im Berner Mattequartier nicht lösen.
  • Aufgrund der Klimaveränderungen muss in Zukunft mit extremen Wetterereignissen und den damit verbundenen Hochwassern gravierenden Ausmasses gerechnet werden.
  • Enorme Schadenssummen treten ein.
  • Noch ein Hochwasser und die Matte entvölkert sich.
Die Entente Bernoise fordert deshalb:
  • Sofortige Erstellung des Entlastungsstollens für die Matte.
  • Absprache mit Thun, dass diese Stadt ihr Hochwasserproblem nicht einfach exportiert.

► Das vollständige Dokument - hier klicken (PDF)

Entlastungsstollen auf der Kippe

Nach dem Hochwasser 2005 geisterte an Informationsveranstaltungen die Idee eines Entlastungsstollens  rund um die gefährdeten Stadtgebiete als Superlösung durch die Köpfe.

Aber seien wir doch ehrlich, wer Ohren hatte, genau hinzuhören, entlarvte diese schönen Worte bald einmal als Wolkenschieberei. Eine solches Projekt ist für  Bern einfach zu teuer.

Die Zeit wird zeigen was richtig ist. Eine trockene Matte hat ein enormes Potential städtischer Lebensqualität, die besser genutzt werden kann, als es zur Zeit der Fall ist.

www.matte.ch