Ich begreifs'ja. Wenigstens im Prinzip. Die neuen Trams sind so lang, dass nur eines auf einmal Platz hat an der Haltestelle. Das ist schön, wenn man im vorderen Tram sitzt, das ist mühsam, wenn man im darauffolgenden Bus steht und zügig umsteigen möchte. Denn wenn der hintere Buschauffeur merkt, das die Haltestelle vor ihm schon vom Füfitram besetzt ist, kriecht er derart im Schneckentempo durch die Gasse, dass es zum verzweifeln ist. Warum bin ich nicht zu Fuss zum Bahnhof marschiert, sondern lege die paar hundert Meter zwischen Bärenplatz und Bahnhof  mit unter Null Kmh zurück?  Und ich ahne es bereits, wenn ich am Bahnhof umsteigen will, ist mein Tram bereits über alle Berge.

Gut, immerhin muss ich mir nicht überlegen, ob ich vorne oder hinten auf dem Perron auf  das nächste Tram warten soll, es schliessen ja neuerdings alle ganz nach vorne auf. Ausser natürlich genau der Trämeler, der  hinter meinem 12 Bus auf freie Einfahrt wartete und Erbarmen hatte mit seinen Passagieren, die auf den Zug hetzen müssen.

Ich warte und schaue zu, wie er zuvorkommend die Türen öffnet, während sich der Busfahrer vor ihm sich zur Weiterfahrt rüstet. Endlich ist es soweit, freie Fahrt! Nur noch ein Augenblick und ich sitze im Tram - doch das rauscht jetzt majestätisch an meiner verdutzen Nase vorbei.

Peter Maibach